Traditionelle Kleidungsstücke im Modekontext
Die Stylingempfehlungen im Buch sind aufgrund des limitierten Umfangs sehr allgemein gehalten. Ursprünglich wollte ich traditionelle Kleidungsstücke nicht nur auf Festbekleidung reduzieren, sondern stärker in die Alltagsgarderobe integrieren und damit auch die Modetauglichkeit der Trachtenmode thematisieren. Die folgende Textstelle habe ich aus Platzgründen gestrichen . Darin geht es um die Kombination von traditionellen alpanländischen Kleidungsstücken mit ... - ... zeitlosen Teilen in hochwertigen Naturmaterialien, - ... traditionellen Kleidungsstücken aus Ländern mit ähnlich rauen Landschafts- und Klimagegebenheiten - ... Vintageteilen aus den 1950er bis 1970er Jahren » ... So können etwa Teile aus anderen Bekleidungstraditionen in die Garderobe einfließen, wie etwa englische Tweed- oder Samtblazer und Wetterschutzkleidung aus geölter und gewachster Baumwolle. Darüberhinaus gibt es eine Bekleidungskategorie, die sich sehr speziellen und/oder sehr hochwertigen Gestricken und Geweben nicht dem Luxus, sondern der Langlebigkeit wegen verschrieben hat und deshalb auf zu kurzlebige Modeeffekte verzichtet. Als solches eignen sich die Teile für die Kombination mit traditionellen Bekleidungsteilen jedweder Herkunft. Im Trend zur Nachhaltigkeit und zu natürlichen Materialien ist mit einer Zunahme von Bekleidung dieser Kategorie zu rechnen. Für die Integration von traditionellen Stücken in die Garderobe spricht auch die Tatsache, dass Stoffe wie Walk und Loden den alpenländischen Landschafts- und Klimagegebenheiten eher gerecht werden, als jene global agierender Brands, die versuchen, den Klimabedingungen weltweit zu entsprechen. Darüberhinaus hat sich gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit geeeigneter Funktionen und Bekleidungsphysiologien in Kollektionen aus Ländern mit ähnlich rauen Landschafts- und Klimagegebenheiten höher ist. Beispiele dafür sind Großbritannien und und Kanada. Für das eine oder andere ausgesuchte traditionelle Stück in der Garderobe spricht auch der Trend zu Vintage. Derzeit sind alle Schnitte und Farben möglich, vorausgesetzt sie werden contemporary getragen. Besondere Faszination üben allerdings die 1950er, 1960er und 1970er Jahre aus. Das belegen auch die Stilreferenzen französischer Hersteller wie Hermes und Fusalp, die in ihren Kollektionen für Winter 2015 wieder Keilhose, Pullover und Anorak im Stil der 1950er Jahre brachten. Wie damals wird die Möglichkeit der dualen Nutzung für Piste und Freizeit ins Auge gefasst. Mitte der 1970er Jahre inspirierten sich Designer wie Yves Saint Laurent an bäuerlicher Folklore und entwarfen weite gezogene und gefältelte Röcke zu romantischen weißen Blusen. Ein Stil, der gegenwärtig auch in Vintage-Stores wieder gefragt ist. ...« unveröffentlicht, Hildegard Suntinger Foto unten: Ein traditionelles Kleidungsstück aus Norwegen, das zum Klassiker avanciert ist und in seiner Kategorie multikulturell kombiniert werden kann. (c) Dale of Norway
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